"Als umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Niersächsischen Landtag steht man fast schon in der Pflicht, seinen Kollegen auch beispielhafte Energieprojekte im Heimatlandkreis zu zeigen", so André Hüttemeyer MdL.
Im Rahmen der Sommertour der Oldenburgischer Gruppe der CDU-Abgeordneten besuchte die Delegation jetzt die Biogasanlage Moormann und Stricker in Westerbakum. André Hüttemeyer sprach von einem Leuchtturmprojekt. Die Anlage wurde 2005 im ersten Teil gebaut, 2009 um eine zweite Anlage und einen ersten Sateliten ergänzt. Mittlerweile sind weitere Sateliten in Deindrup und Lohe dazu gekommen. 24 Mio. Kilowatt Strom können pro Jahr erzeugt werden, theoretisch könnten so 6000 Haushalte versorgt werden.
8 Motoren mit je 549 kW erzeugen in Blockheizkraftwerken den Strom mithilfe des in den Biogasanlagen erzeugten Methangases. Die Abwärme, die dabei entsteht, wird als Kühlwasserkreislauf über lokale Fernwärmenetze verteilt. Mit Wärme werden 5 öffentliche Gebäude (Schulen, Rathaus, Hallenbad) versorgt, sowie landwirtschaftliche und Gewerbebetriebe. Aktuell sind weitere 70 Privathäuser angeschlossen. Diese Zahl soll auf 250-300 erhöht werden. Das Ziel ist die Wärmeleistung auf 80% zu erhöhen um Vollversorger zu werden. 1000 Kubikmeter Warmwasser fassende Tanks dienen hierfür als Speicher.
Moormann erklärte, dass die ausschließliche Stromerzeugung nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sei. Nur mit der zusätzliche Wärmeverteilung sei eine Wirtschaftlichkeit möglich. Der Gesetzgeber habe leider viele Hürden eingebaut, die für eine zunehmende Unsicherheit sorgen. Auch die unklare Förderkulisse schrecke viele ab hier weiter zu investieren, zumal der Kostendruck steige. 40% Silage (vorwiegend Mais) und 60% Wirtschaftsdünger (Gülle und Hühnermist) werden in die Anlagen eingebracht. Konnte man früher Wirtschaftsdünger kostenlos erhalten, muss heute dafür gezahlt werden.
Bürgermeister Tobias Averbeck erklärte, dass die Gemeinde in der Vergangenheit immer pragmatische Entscheidungen getroffen habe. Er wünscht sich ein "Umdenken bei der Energieproduktion" hin zum Dezentralen. Bakum würde seinen Weg konsequent weiter gehen, geplant seien aktuell 270 ha als Windvorranggebiete. Das Nahwärmenetz solle weiter ausgebaut werden.. Auch das Thema Tiefengeothermie werde in Bakum intensiv untersucht, weil hier große Chancen gesehen werden, was insbesondere André Hüttemeyer freut, der im Landtag einen entsprechenden Antrag eingebracht hatte die Chancen der Tiefengeothermie für Niedersachsne konkret zu untersuchen.